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Endlich (wieder) sicher!

Egal, ob Sie zum ersten Mal zum Stock greifen oder ob Sie eine Nachschulung möchten – mit einer Mobilitätsschulung nehmen Sie Ihre Sicherheit in die eigenen Hände.

Auf dieser Seite finden Sie das Wichtigste im Überblick sowie ausführliche Antworten auf die häufigsten Fragen.

Mobilitätsschulung – auf einen Blick

Trainingsinhalte (Auswahl)
  • Umgang mit dem Langstock
  • Treppen sicher laufen
  • Mobil bei Dunkelheit
  • Straßen gefahrlos überqueren
  • Umgang mit Hindernissen
  • Orientierung in unbekannter Gegend
  • Bus und Bahn fahren
Dauer
  • 20 bis 60 Unterrichtsstunden à 45 Minuten (pro Termin eine Doppelstunde = 90 Minuten
    Trainingsort
    • Die Mobilitätsschulung findet an Ihrem Wohnort bzw. an Ihrem Arbeitsplatz statt.
      Kosten
      • Die Kosten für Schulung und Langstöcke trägt in der Regel die Krankenversicherung

      Fragen und Antworten zur Mobilitätsschulung

      Hier haben wir für Sie einige der häufigsten Fragen aufgelistet und beantwortet. Vielleicht ist ja eine Frage dabei, die Sie sich auch schon einmal gestellt haben!

      Dummy
      Was genau ist eigentlich eine Schulung in Orientierung und Mobilität?

      Am besten stellen Sie sich die Mobilitätsschulung wie eine Fahrschule vor. Sie erlernen zunächst den Umgang mit einem Fortbewegungsmittel, dem Langstock. Wie wird er richtig gehalten und benutzt? Welcher Langstock ist der richtige für mich? Was sollte ich mit einem Langstock lieber nicht tun?

      Danach geht es um die Verkehrsregeln. Damit meinen wir alle Strategien, die Ihnen helfen, sicher und unabhängig Ihres Weges zu gehen. Wie kann ich die Straße überqueren? Wie verhalte ich mich in Menschenmengen? Was tue ich bei Blendung oder Dunkelheit?

      Die Schulung findet im Einzelunterricht statt und auch der Umfang ist ungefähr mit einer Fahrschule vergleichbar: Die typische Schulung hat bei uns einen Umfang von 30 bis 40 Stunden.

      Neben dem Langstock können noch weitere Hilfsmittel zum Einsatz kommen, zum Beispiel Monokulare, Apps, Kompass, Navigürtel, Taschenlampen…

      Einen Unterschied zur „richtigen“ Fahrschule gibt es allerdings: Sie müssen am Ende keine Prüfung ablegen. Durchfallen ist also ausgeschlossen. Sie erhalten aber auf Wunsch eine Teilnahmebescheinigung sowie einen Bericht für den Kostenträger.

      Wer darf eine Schulung beantragen?

      Alle Menschen, deren Sehen so schlecht geworden ist, dass sie nicht mehr ohne Risiko allein aus dem Haus gehen können, dürfen eine Schulung beantragen. Dies gilt sowohl für die Mobilität im Freizeitbereich wie auch im Berufsleben.

      Typische Probleme treten auf an Treppen und Kanten, an Straßen, bei Dämmerung und Dunkelheit. Auch die Orientierung in unbekannter Umgebung fällt oft schwer.

      Wenn Sie unsicher sind, ob Sie noch sicher mobil sind, machen Sie unseren Selbsttest.

      Selbsttest

      Ich kann noch ein bisschen sehen. Macht eine Schulung trotzdem Sinn?

      Ja, unbedingt! Auch bei einer starken Seheinschränkung bleiben die Augen das wichtigste Sinnesorgan. Die Aufgabe des Langstockes ist es daher nicht, Ihr Sehen zu ersetzen oder zu verdrängen. Es geht vielmehr darum, dass der Stock Ihr Sehen unterstützt.

      Sie müssen also nicht warten, bis Sie „vollständig blind“ sind. Wir empfehlen im Gegenteil den rechtzeitigen Einstieg in die Schulung, damit Sie mit Hilfe des Stockes ein Optimum an Mobilität erreichen.

      Wenn Sie wissen wollen, ob eine Schulung für Sie zu diesem Zeitpunkt Sinn macht, machen Sie unseren Selbsttest!

      Selbsttest

      Was lerne ich in einer Schulung?

      In der Schulung geht es darum, Sie für alle Wege des Alltags wieder fit zu machen. Das kann zum Beispiel der Weg zum Supermarkt sein, zum Arzt, zum Sport, zu Verwandten…

      Dafür brauchen Sie einige Hilfsmittel, neben dem Stock ggf. ein Monokular, eine Lupe oder auch Ihr Smartphone. In der Schulung erlernen Sie die richtige Bedienung dieser Hilfsmittel.

      Außerdem erlernen Sie die „Verkehrsregeln“, sprich, wir überprüfen, welche Regeln und Strategien für den Straßenverkehr Ihnen bekannt sind und ob diese noch richtig für Sie sind. Einmal erlernt, können Sie die neuen Fähigkeiten hinterher überall einsetzen, sie sind also übertragbar.

      Wo findet die Schulung statt?

      Die Schulung findet grundsätzlich an Ihrem Wohnort statt, bzw. dort, wo der Schulungsbedarf herrscht. Das heißt: wir kommen zu Ihnen.

      Hier können Sie nachschauen, ob wir in Ihrer Gegend aktiv sind.

      Was kostet mich eine Schulung?

      In der Regel ist eine Mobilitätsschulung kostenlos.

      Dies gilt zum Beispiel, wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind und Ihre Krankenkasse eine Schulung bewilligt. Sie müssen dann lediglich eine Zuzahlung von 10 Euro für die Schulung bzw. für die Langstöcke leisten. Sind Sie von der Zuzahlung befreit, entfällt auch dies.

      Auch viele private Krankenkassen sowie die Beihilfe übernehmen die Kosten für eine Schulung, ganz oder teilweise.

      Wenn Sie die Schulung vor allem benötigen, damit Sie beruflich den Anschluss halten oder Ihre Ausbildung nicht gefährdet ist, kommen ggf. andere Kostenträger in Frage. Das können sein: Integrationsamt, Agentur für Arbeit, Rentenversicherung. Auch hier werden in der Regel die gesamten Kosten übernommen.

      Wenn Sie Selbstzahler:in sind oder statt einer Schulung lediglich Hilfe bei Ihrer Low-Vision-Assistenz brauchen, machen wir Ihnen gern ein individuelles Angebot.

      Was brauche ich für eine Beantragung?

      Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind, brauchen wir von Ihnen zwei Rezepte für die Beantragung. Zusammen mit einem Schulungsplan und einem Kostenvoranschlag reichen wir diese bei Ihrer Versicherung ein.

      Wenn Sie privat krankenversichert sind, sollte im Vorwege geklärt werden, ob die Versicherung und ggf. die Beihilfe die Kosten einer Schulung übernimmt. Gern stellen wir Ihnen hierfür einen Kostenvoranschlag und einen individuellen Schulungsplan zur Verfügung.

      Bei Mobilitätsschulungen, die im Rahmen einer Ausbildung oder der beruflichen Teilhabe stattfinden, ist kein Rezept nötig. Auch hier reichen in der Regel ein Kostenvoranschlag und ein Schulungsplan. Gern unterstützen wir Sie bei der Beantragung.

      Ich möchte nicht mit dem Stock gehen. Geht es nur mir so?

      Ganz ehrlich? Nein.

      Oft wird der Moment, in dem zum Langstock gegriffen wird, so weit wie möglich hinausgeschoben. Das gilt insbesondere, wenn die Betroffenen lange Zeit, vielleicht viele Jahrzehnte, normalsichtig waren, leidenschaftlich Auto und Fahrrad gefahren sind und ihre Unabhängigkeit genossen haben. Die Entscheidung, mit einem Stock rauszugehen, ist dann oft von Zweifeln und Unsicherheit begleitet.

      Das verstehen wir, möchten aber auch klar sagen: wenn Sie unabhängig bleiben möchten, gibt es kein besseres Hilfsmittel als den Langstock! Die dazugehörige Schulung bietet Ihnen ausreichend Zeit, sich an den Stock heranzutasten, Vorurteile zu überprüfen und zu erleben, wie der Stock Ihr Leben wieder einfacher macht.

      Und weil Probieren über Studieren geht, bietet wir Ihnen an, uns und den Stock in einer kostenlosen Probestunde kennenzulernen.

      Sie möchten lieber erst einmal probieren, ohne Stock zurechtzukommen? Dann ist vielleicht unser Sicherheitstraining das Richtige für Sie.

      Muss ich den Stock später eigentlich immer benutzen?

      Kurze Antwort: natürlich nicht.

      Für die lange Antwort kommen wir nochmal auf den Fahrschul-Vergleich zurück. Nehmen wir an, Sie haben einen Führerschein für das Auto gemacht. Waren Sie hinterher gezwungen, jeden Weg mit dem Auto zurückzulegen? Nein. Sie hatten vielmehr einen Pfeil mehr im Köcher, wenn es darum ging, von A nach B zu kommen.

      Genau so ist es auch mit dem Langstock. Sie entscheiden, wann und in welcher Situation Sie den Stock benutzen. Uns ist wichtig, dass Sie einen Stock haben und damit umgehen können. Alles andere liegt in Ihrer Hand.

      Gibt es die Möglichkeit für eine Probestunde?

      Absolut!

      Die Entscheidung zu einer Schulung ist ein großer Schritt. Oft gibt es vor dieser Entscheidung viele Unsicherheiten. Ist eine Mobilitätsschulung eigentlich das Richtige für mich? Kann ich das überhaupt? Und was werden die Nachbarn denken?

      Wenn Sie diese und ähnliche Gedanken kennen, helfen wir Ihnen gerne weiter!
      In unserer Probestunde zeigen wir Ihnen, wie das mit dem Langstock funktioniert, stellen Ihnen weitere Hilfsmittel vor und beantworten alle Ihre Fragen. Natürlich kostenlos und unverbindlich!

      Probestunde

      Helfen Sie mir, den richtigen Langstock auszuwählen und zu besorgen?

      Ja!

      Wenn Sie eine hochgradige Seheinschränkung haben oder (gesetzlich) blind sind, brauchen Sie nirgends um Erlaubnis fragen, bevor Sie einen weißen Langstock benutzen. Weder in Ihrer Augenarztpraxis, noch bei Ihrer Krankenkasse. Er steht Ihnen einfach zu.

      Auf der anderen Seite weiß man als „Anfänger:in“ oft nicht, worauf es zu achten gilt. Gewicht, Material, die richtige Länge, welche Spitze? All das will sorgfältig bedacht sein.

      Darum stellen wir Ihnen in unserer Schulung verschiedene Modelle vor und beraten Sie ausführlich bei der Wahl des richtigen Stocks. Und da wir selbst keine Stöcke verkaufen, tun wir dies komplett neutral und unabhängig!

      Wie lange muss ich auf den Beginn meiner Schulung warten?

      Wenn Sie von Ihrem Kostenträger eine Zusage erhalten haben, beginnen wir so schnell wie möglich mit der Schulung. Normalerweise heißt das, innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen.

      Dabei achten wir darauf, dass sich die Unterrichtstermine gut in Ihre Planung einfügen. Die Schulung soll schließlich nicht Ihren kompletten Terminkalender bestimmen. Auch Urlaube oder längerfristig geplante Reisen können problemlos so berücksichtigt werden, dass der Schulungserfolg nicht gefährdet ist.

      Werden mir in der Schulung die Augen verbunden?

      Nein, auf keinen Fall.

      Immer wieder gibt es die Sorge oder die Erwartung, dass den Schulungsteilnehmer:innen im Unterricht zumindest zeitweise die Augen verbunden werden, um „echte“ Blindheit zu simulieren. Davon halten wir aus mehreren Gründen nichts.

      Ziel der Schulung ist es nicht, das Sehen zu verhindern, sondern es zu unterstützen. Das verbliebene Sehvermögen in dieser Situation „auszuschalten“ macht daher keinen Sinn.

      Manchmal steht die Möglichkeit im Hintergrund, dass es irgendwann zu einer vollständigen Erblindung kommt. Aus unserer Sicht ist es aber nicht möglich, sozusagen „auf Vorrat“ zu lernen. Sollte es irgendwann tatsächlich zu einem weiteren oder auch totalen Sehverlust kommen, ist die bessere Möglichkeit, eine Nachschulung zu beantragen.

      Wir halten es grundsätzlich für nicht angemessen, Menschen, deren Sehen eingeschränkt ist, ohne Not „blind zu machen“. Darum nutzen Sie während der Schulung durchgehend Ihr verbliebenes Sehvermögen.

      Das passende Angebot finden

      Sind Sie noch unsicher, ob eine Schulung die richtige Maßnahme für Sie ist? Dann machen Sie den Selbsttest oder buchen Sie eine kostenlose Probestunde!

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